Erinnerungen an unseren Senior-Chef Heinz Sack

Cara Schwalbe

Veröffentlicht:

Kategorie: Employee Experience

7 Min. Lesezeit
In Erinnerung an unseren Senior Chef Heinz Sack

(verst. Oktober 2021)

Wenn ein Mensch geht, dann sind es Erinnerungen, die als Spuren bleiben.

Heinz Sack war nicht nur unser Senior-Chef. Er war mehr als das. Stellvertretend für das gesamte Unternehmen haben Brigitte Schweitzer, Heike Teulings, Marc Bündgen und Gaby Roosen ihre Köpfe zusammengesteckt und in Erinnerungen an Heinz geschwelgt, sich Geschichten über ihn erzählt, über Anekdoten gelacht, aber auch das ein oder andere Tränchen verdrückt. Denn wenn man geht, geht man schließlich niemals so ganz…

Menschlich. Persönlich.

Wenn wir über Heinz sprechen, dann denken wir an ihn nicht nur als unseren Chef, sondern vor allem an ihn als Mensch. Besonders wichtig war es ihm, den Mitarbeitern und Kollegen stets auf Augenhöhe zu begegnen. Getreu seinem Motto „Gottes Garten ist groß“ hat er die Vielfalt seiner Mitarbeiterschaft geschätzt und hatte großes Verständnis für jede Lebenssituation.

Heike erinnert sich, dass Heinz sich zu Beginn der tel-inform Historie jeden Morgen Zeit nahm, um jeden Mitarbeiter einzeln an seinem Arbeitsplatz zu begrüßen und einen „Guten Morgen“ zu wünschen. Ihm war es wichtig, mit jedem Mitarbeiter zu sprechen und das Gefühl zu vermitteln, jederzeit ansprechbar zu sein. So weiß auch Brigitte, dass er sich  die Zeit nahm, um jeden Arbeitsvertrag mit den Neuankömmlingen höchstpersönlich durchzugehen.

Heinz konnte gut zuhören, hat bei Problemen nachgefragt und dabei ein ehrliches Interesse gezeigt. Ihm war es wichtig, was der Mitarbeiter zu sagen hatte. Ein Gespräch war für ihn „nicht nur ein Plausch auf dem Flur“, sondern es war geprägt von einem echten, ehrlichen Interesse an seinem Gegenüber.

Sofern es die Unternehmensgröße noch zuließ, schrieb Heinz Geburtstags- oder Weihnachtskarten persönlich. Dabei hatte er ein Gespür dafür, wenn Mitarbeiter gestresst waren oder vor einer besonders schwierigen privaten Herausforderung standen. Er hat das gesehen und ist entsprechend auf den Mitarbeiter eingegangen. Diese Zugewandtheit schätzten seine Mitarbeiter sehr und so waren seine persönlichen Karten immer eine große Freude.

Diplomatisch.

Als Chef und Geschäftsführer eines Familienunternehmens lastete aber auch große Verantwortung auf seinen Schultern. Was seinen Kollegen besonders in Erinnerung blieb, ist, dass er äußerlich immer Ruhe bewahrt hat und trotz finanzieller Risiken oder wirtschaftlicher Herausforderungen immer optimistisch blieb. Egal, welcher Kunde kündigte oder seinen Rückzug ankündigte, Heinz strahlte Ruhe und Zuversicht aus. In der Zusammenarbeit mit unseren Auftraggebern war ihm Verbundenheit und Treue enorm wichtig. Oft hielt er an einem Kunden fest, obwohl vielleicht jeder andere die Zusammenarbeit schon längst beendet hätte. Aber Loyalität zählte zu seinen wichtigsten Eigenschaften. Diese zahlte sich im Laufe langjähriger Partnerschaften aus.

Marc spürte die Ruhe und Souveränität von Heinz immer dann, wenn ein Auftraggeber seine Unzufriedenheit äußerte. Er blieb stets zuversichtlich: „Jetzt aber keinen Vorschuss auf Ärger, wir gucken erstmal.“

Marc weiß: Heinz konnte auch anders und sehr deutlich werden. Denn der Einstieg in den Kundenservice war nicht immer leicht. „Wir waren die kleinen Krauter im Geschäft“, erinnert sich Marc. „Aber Heinz hat es geschafft ein Gespräch auf Augenhöhe mit dem Auftraggeber zu führen und für sein Unternehmen einzustehen.“ In einem Kundengespräch stand er einmal mitten im Gespräch auf und sagte: „So lasse ich das nicht mit uns machen“, beendete das Gespräch und hinterließ mit dieser Entschlossenheit einen nachhaltigen und bleibenden Eindruck.

Liebevolle Strenge.

Als Chef wurde Heinz von seinen Mitarbeitern respektiert und die Mitarbeiter hatten Respekt vor ihm als Mensch und Chef. Nicht zuletzt, weil man Fehler machen durfte, aber genau wusste, welche Erwartungshaltung Heinz hatte. Es gab klare Ansagen, wenn es nötig war, konstruktive Kritik, damit man mit seinen Aufgaben wachsen konnte und nur selten war Heinz wirklich böse: „Man musste sich große Mühe geben, um ihn zu verärgern. Aber wenn, dann hat er dir das deutlich gesagt“, weiß Marc. Aber Jeder schätzte an ihm, „dass man nie aus seinem Büro gegangen ist und sich klein gefühlt hat.“ Heinz hatte die besondere Gabe, Kritik so zu verpacken, dass ein Mitarbeiter gestärkt daraus hervorging. Selbst als Marc mit seinem Roller in das Auto von Heinz Frau Ulrike fuhr, nahm Heinz den Vorfall mit Humor und sagte lachend: „Wenn man es nicht kann, sollte man es besser lassen.“

Herzlich.

Heinz hat die persönliche Wertschätzung für seine Mitarbeiter immer groß geschrieben. Durch kleine Geschenke, aufmerksame Worte und sein offenes Ohr hat er in vielfältiger Weise seine Dankbarkeit für die individuelle Leistung und den Einsatz seiner Mitarbeiter gezeigt. Brigitte und Heike können sich daran erinnern, dass Heinz zweimal an Heiligabend persönlich vor der Tür stand, um ein schönes Weihnachtsfest zu wünschen oder eine kleine Aufmerksamkeit vorbeizubringen. „Ich war völlig überrascht, als Heinz an Heiligabend plötzlich um die Mittagszeit vor meiner Haustüre stand, um sich bei mir für meinen Einsatz zu bedanken und mir persönlich fröhliche Weihnachten zu wünschen“, erzählt Heike.

Heinz brachte auf unterschiedliche Weise seine Wertschätzung zum Ausdruck. Als Marc übergangsweise als IT-Leiter im Einsatz war und selten abends vor 20 Uhr zuhause war, entschied sich Heinz kurzerhand Marcs Frau einen Blumenstrauß nach Hause zu bringen, um sich für das Entbehren ihres Mannes zu entschuldigen und sich für ihr Verständnis zu bedanken.

Engagiert.

Heinz war berühmt-berüchtigt für seinen Klever Lokalpatriotismus. Gaby erlebte hautnah mit, wie sich Heinz „für alles“ engagierte und einbrachte. Er setzte sich für seine Mitmenschen ein, unterstützte die Klosterpforte Kleve ebenso wie die Initiative „Made in Kleve“, trieb die Klever Stadtentwicklung voran und war nicht zuletzt 15 Jahre Schatzmeister im Rotary Club, auch dann als es ihm gesundheitlich zunehmend schwer fiel.

Gaby wusste, was es hieß, wenn Heinz am Ende des Tages mit den Worten „kannste nochmal eben“ oder „das schaffste doch mal eben schnell“ in ihr Büro kam. Pünktlich Feierabend machen, war mit Heinz Enthusiasmus unmöglich. Denn es gab viele Projekte und Ideen, die vorangetrieben werden mussten. Gerne vergaß er darüber auch schon mal die Zeit und so ist Marc manchmal in den Genuss des sportlichen Fahrstils von Heinz gekommen, wenn es hieß einen Kundentermin „auf den letzten Drücker“ wahrzunehmen.

Es herrschte ein liebevolles Chaos in seinem Büro. Wenn Heinz dann vor seinem Urlaub seinen Schreibtisch aufräumte, wussten alle, dass gibt jetzt Arbeit, denn er verteilte freudestrahlend die offenen Aufgaben an die Kollegen, damit auch niemandem während seines Urlaubs langweilig wurde. Wegwerfen ging nicht – auch zum Leitwesen des Archivs. Aber auch das machte ihn sympathisch.

Gesellig.

Trotz der vielen Arbeit war es Heinz wichtig, die Feste zu feiern, wie sie fallen und gemeinsam mit der gesamten Belegschaft regelmäßig zusammenzukommen, über Privates zu sprechen und in lockerer Atmosphäre zusammen zu sein. Viele Jahre fand jährlich ein Betriebsausflug mit allen Mitarbeitern statt. Heinz legte ebenso Wert darauf, dass beim alljährlichen Sommerfest die Familienangehörigen der Mitarbeiter eingeladen wurden. Er wollte, dass sich jeder mit dem Unternehmen persönlich verbunden fühlte. Mit dem Wachstum des Unternehmens war dies irgendwann leider nicht mehr möglich, aber die Fahrten nach Amsterdam oder Vlieland werden viele langjährigen Kollegen sicherlich noch einige Zeit in Erinnerung behalten.

Egal ob Sommerfest, Weihnachtsfeier oder die jährlich stattfindenden Jubiläumstreffen im Gasthaus Christ – dies waren für Heinz unersetzliche Feierlichkeiten, die zur Tradition wurden.

Familiär.

Heinz war es wichtig, seine „Schäfchen“ persönlich zu kennen und zeigte häufig großen persönlichen Einsatz, wenn Mitarbeiter in Not geraten waren oder seine Hilfe brauchten. Er setzte sich häufig mit großem persönlichem Engagement ein und hatte ein offenes Ohr, wenn es familiäre Probleme oder Sorgen gab. Er tat das aus Überzeugung, und hing seinen Einsatz niemals „an die große Glocke“, „er hat es einfach gemacht“.

Als Geschäftsführer eines Familienunternehmens legte Heinz besonders viel Wert auf einen familiären Umgang miteinander. Das „Du“ war damals wie heute selbstverständlich.

Man kann sagen: Heinz hat für seine Familie und sein Unternehmen gelebt. Bei einem Familienunternehmen mag das auf der Hand liegen, aber Heinz schätzte die Meinung seiner Frau und seiner Kinder sehr und involvierte sie bei Unternehmensentscheidungen. Wichtige Entscheidungen wurden am Küchentisch getroffen. Bei Personaleinstellungen fragte Heinz seine Frau Ulrike oft um ihre Einschätzung.

So lud das Ehepaar Sack Marc und seine Frau nach dem ersten Bewerbungsgespräch zu einem gemeinsamen Abendessen ein. Denn Heinz wollte, dass Marc aus Essen nach Kleve zieht, da er einen engen und vertrauensvollen Umgang mit seinen Mitarbeitern pflegte. Heinz konnte sich auf seine Menschenkenntnis, aber auch auf sein Bauchgefühl verlassen. Als Brigitte Heinz nach einigen Jahren fragte, warum er sie damals einstellte, antwortete er: „Das lag am „Guck“, das war der erste Blick und ich wusste, es passt.“

 

Zwei Männer, die an einem sonnigen Tag vor einem Gebäude stehen

Gemeinsam verkörpert die Familie Sack, mit ihm als Familienoberhaupt, die Werte des Unternehmens. Eine Trennung zwischen Familie und Firma gab es selten. Heinz lebte beides mit ganzem Herzen. Heinz war ein großartiger Chef und liebevoller Mensch. Wir werden ihn nicht vergessen und die Werte, die ihm wichtig waren, weiterleben.

Cara Schwalbe
Über die Autor:in: Cara Schwalbe

Cara ist Marketing Managerin mit dem Schwerpunkt Social Media & Content Marketing. Sie verfasst u.a. Beiträge für unseren impacx Blog. Ihre Vorlieben sind knackige, aber kreative Texte.

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