Zum Ende alles auf Anfang. Erfahrungen aus dem Upstalsboom Curriculum – Teil IV
Situationen richtig annehmen – In dieser Artikelserie berichte ich über meine Erfahrungen als Teilnehmer des Upstalsboom Curriculums.
Es fehlt nicht an Zeit. Es braucht eine Entscheidung. Dieses Mantra nehme ich für mich aus dem letzten Modul des Upstalsboom Curriculums mit. Was sich einfach anhört, beschreibt aus meiner Sicht sehr treffend meine Herausforderung, im Alltag die Erkenntnisse aus der gemeinsamen Reise der letzten 9 Monate in gelebtes Verhalten umzusetzen. Gute Gewohnheiten heißt das Stichwort, in Einklang mit den eigenen Werten und meinem persönlichen Leitbild. Regelmäßige Pausen einbauen, weil Gesundheit mir wichtig ist? Oder doch noch kurzfristig ein Meeting mit Mitarbeiter:innen einschieben, weil ein kurzfristiges Anliegen besteht? Vorbild sein und gut vorbereitet ins Team-Meeting gehen, um alle abholen und den mir so wichtigen Sinn transportieren zu können, auch wenn es anstrengend ist? Oder einfach mal Fünfe gerade sein lassen, Kräfte sparen und improvisieren? Mich in die Perspektive der anderen Führungskräfte hineinversetzen und aufmerksam zuhören, auch wenn deren Vorstellung und Sicht auf die Situation in mir spürbare Widerstände auslösen? Oder den eigenen Standpunkt vehement vertreten und versuchen, mein Gegenüber „wach zu rütteln“?
Die Situation annehmen lernen
Egal wie ich mich entscheide, der erste Schritt besteht immer darin, die Situation zunächst mal anzunehmen. Wahrzunehmen, welchen Impuls ich gerade verspüre, wie es mir gerade in der Situation geht und dann eine Entscheidung aktiv zu treffen und die Verantwortung für die Konsequenzen zu tragen. Sich zu lösen von der Vorstellung, es gäbe die (eine) „richtige“ Entscheidung und nicht zu streng mit mir selbst zu sein fordert mich immer wieder aufs Neue heraus. Wenn ich erschöpft und unruhig bin fällt es mir deutlich schwerer. Fühle ich mich vital und in mir ruhend, scheint der Prozess manchmal wie selbstverständlich. Die Erkenntnis zeigt auch, dass dieser Prozess niemals abgeschlossen werden wird. Möglicherweise, hoffentlich, gibt es eine Entwicklung hin zu mehr Gelassenheit, zu einem Entscheidungsprozess, der sich immer öfter stimmig und leicht anfühlt. Vielleicht aber auch nicht und dann wird es an mir liegen, einen guten Umgang damit zu finden.
Vom Ich zum Du zum Wir.
Im Upstalsboom Curriculum habe ich mich gemeinsam mit anderen Upstalsboomer*innen auf Zeit auf eine Reise begeben. Eine Reise ausgehend von der Frage, wer bin ich eigentlich, wo komme ich her, wie bin ich geprägt und was bringe ich mit. Erfahrungen, Verhaltensmuster und Kompetenzen, die erst in der Interaktion mit anderen sichtbar werden – wenn das Ich, mit dem Du in interagiert. In der Familie oder auch in der Organisation besteht dann die große Herausforderung, aus der Situation einer gelingenden 2er Beziehung ein großes Wir entstehen zu lassen. Alles beginnt bei mir selbst, aber es endet dort nicht. Es braucht, das Du und das Wir, um sich vollständig entwickeln zu können. Ich bin gespannt, wie meine Reise weitergehen wird. Das Curriculum ist zwar beendet, aber ich habe das Gefühl, dass dies erst der Anfang war.
Zum Ende alles auf Anfang
Unter dem Motto „Zum Ende alles auf Anfang“ verlinken wir euch hier die vorangegangenen Teile des Curriculums:
Wenn Pausen den Tag strukturieren: Erfahrungen aus dem Upstalsboom Curriculum – Teil I
Verstehen, ordnen, gestalten: Erfahrungen aus dem Upstalsboom Curriculum – Teil II
Stille. Erfahrungen aus dem Upstalsboom Curriculum – Teil III